Hygiene in der kalten Jahreszeit

Brandner Hygiene

Erst wenige Dekaden ist es her, dass Fleischverzehr ganzjährig möglich wurde. Gerade leichtverderbliche Lebensmittel wurden früher im Sommer wenig bis gar nicht erzeugt, da noch keine technischen Kühlmöglichkeiten gegeben waren. Fleischproduktion verlagerte sich daher hauptsächlich in die kalte Jahreszeit. Seit den 20er Jahren wurde der Kühlschrank immer mehr Teil der Privathaushalte der westlichen Welt und somit änderten sich die Verzehr- und Lagerverhältnisse der Konsumenten.

Seit jeher ist die Kälte der beste Schutz gegen den Verderb von Lebensmitteln, jedoch ist mit der Industrialisierung der Lebensmittelverarbeitung die kalte Jahreszeit problematisch geworden. Moderne Paneelbauweise erreicht hohe Luftdichtheitsgrade der Baukörper, welche künstliche Belüftungssysteme notwendig machen. Kältebrücken entstehen durch Leichtbauweise im Deckenbereich, rasche Auftrocknung der Produktionsräumlichkeiten wird durch ungenügenden Luftaustausch verhindert. Optimale Raum- und Oberflächenhygiene wird in der kalten Jahreszeit durch diese Umstände erschwert und mikrobiologisches Wachstum dadurch ermöglicht. Da auch die gesamten Räumlichkeiten nicht mehr durchgefroren werden können, ist eine kontrollierte Klimatisierung nicht mehr möglich.

Durch die langen Haltbarkeiten der produzierten Lebensmittel, ist die Unsicherheit im Bereich der Personalhygiene ein wichtiges Thema. Gerade in der kalten Jahreszeit ist mit Grippe, Erkältungen, Schnupfen, Verkühlungen, grippalen Infekten und vielen Erkrankungen der Atemwege die Personalgesundheit im besonderen Fokus. Sichere Produktion von Lebensmitteln mit langen Haltbarkeiten setzt eine verlässliche Trennung von erkrankten Mitarbeitern mit „High Risk“ Produktionsabteilungen voraus. Es sind daher Personalreserven von den Unternehmen zu schaffen, welche diese Ausfälle kompensieren können. Die frühere Sicherheit der kalten Jahreszeit ist mit Sicherheit Teil der Vergangenheit.

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